CYBERMOBBING
LERNZIELE:
EINSTIEGSAUFGABE:
Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie den Begriff «Cybermobbing» hören?
Lesen Sie zum Einstieg ins Thema die nebenstehenden Textpassagen aus dem Buch «Euer Hass hat kein Gesicht, Mein Leben im Schatten des Cyber-Mobbing»
Antworten in OneNote
Cybermobbing bedeutet. dass ein oder mehrere Menschen über eine längere Zeitspanne ein Opfer mittels digitaler Medien absichtlich und willentlich blossstellen, bedrohen, beleidigen, bedrängen, hetzen oder belästigen oder dass sie falsche Informationen verbreiten und dadurch Schaden zufügen wollen.
Cybermobbing beginnt oft in der Schule, einem Verein oder im Quartier. Hier erreichen die mobbenden Personen auch ihre Zielperson, denn die Täterinnen und Täter kennen das Opfer persönlich. So wird die Auswirkung des Cybermobbings im realen Leben sichtbar.
Dabei ist das Motiv für Cybermobbing beklemmend unbedeutend: Der Gross teil der Täterinnen und Täter mobbt aus Langeweile oder zum Spass. Manchmal entsteht Cybermobbing auch aufgrund von Konflikten
im realen Leben.
Beim herkömmlichen Mobbing besteht in der Regel ein Machtungleichgewicht zwischen Täter und Opfer. Dies ist bei Cybermobbing weniger der Fall. Auch Schwächere getrauen sich in der Onlinewelt selbst als Mobberin oder Mobber aktiv zu werden. Dies ist mitunter auch eine mögliche Erklärung, weshalb jedes fünfte Cybermobbing-Opfer selbst zur Täterin oder zum Täter wird.
Die Hemmschwelle sinkt in der Anonymität des Internets im Vergleich zur Offlinewelt deutlich. Das liegt unter anderem daran, dass der «Mob» das Opfer nicht sehen kann. Die «vermeintliche» Anonymität des Internets fungiert als Schutzraum und Tränen oder Emotionen des Opfers sind online nicht sichtbar.
Die Reichweite beim Cybermobbing ist enorm, denn die Bilder, Texte, Videos usw. können im Netz sehr schnell und einfach verbreitet werden. Einmal im Internet, lassen sie sich oft nicht mehr entfernen.
Die Anzahl der Cybermobbing-Fälle nimmt ständig zu. Die JAMES-Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (zhaw) geht davon aus, dass rund 20 % der Jugendlichen in der Schweiz bereits in einem digitalen Kanal gemobbt wurden.
Wichtig: Wenn die Gemeinheiten von nur einer Person ausgehen, spricht man von Cyberbullying.
Wer sind die Opfer?
Viele Betroffene schämen sich, dass sie gemobbt werden, und geben sich selbst die Schuld dafür. Oft hoffen sie, dass die Belästigungen von selbst aufhören.
MERKE:
Opfer von Cybermobbing kann grundsätzlich jede Person - ohne eigenes Verschulden! - werden.
Achtung: Es ist sehe wichtig, dass das Opfer versteht. dass es keine Schande ist, gemobbt zu werden.
Auswirkungen auf das Opfer
Physisch
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafprobleme, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Verspannungen, Herzrasen usw.
Psychisch
Depressionen, Konzentrationsprobleme, Leistungsabfall, Angstzustände, Rückzug, Selbstzweifel, Hilflosigkeitsgefühl, Suizidgedanken und vieles mehr. Viele Betroffene leiden noch Jahre später unter dem Psychoterror, der ihnen zugefügt wurde. Oft sogar bis an ihr Lebensende.
Umgebung
Oft bleibt den Betroffenen nur, die Schule oder den Arbeitsplatz zu wechseln. In schweren Fällen nehmen sich die Opfer das Leben.
Wer sind die Täterinnen und Täter?
Angestaute Frustration und Aggression aufgrund negativer Dinge, die in unserer Umgebung passieren, brauchen ein Ventil. Wenn ein Mensch nicht gelernt hat, seine Frustration konstruktiv zum Beispiel
im Sport. bei einer kreativen Tätigkeit, in der Natur usw. zu verarbeiten, richtet er seine Wut auf Mitmenschen. Weitere Auslöser können Gruppenzwang, Neid, Streben nach sozialer Dominanz oder andere Differenzen und Dynamiken in der Klasse oder am Arbeitsplatz sein.
Wie gefährlich ihre Taten sind, ist den Mobberinnen und Mobbern häufig nicht bewusst.
MERKE:
Häufig werden Menschen zu Täterinnen und Täter, die selbst schon einmal gehänselt wurden.
Auswirkungen auf die Täterinnen und Täter
Manchmal gelingt es Täterinnen und Tätern, unerkannt zu bleiben. Werden sie aber erwischt oder angezeigt, können harte Konsequenzen drohen. Ihnen droht Ärger mit den Eltern, der Schulleitung und häufig auch mit der Strafverfolgungsbehörde. Zudem werden Mobberinnen und Mobber gesellschaftlich häufig geächtet.
Sie werden oftmals von ihrem Freundeskreis ausgeschlossen und es kommt vor, dass sie selbst gemobbt werden. Aggressionen machen einsam.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Täterinnen und Täter ein erhöhtes Risiko haben, im späteren Leben selbst unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Beziehungsproblemen zu leiden.
Vier Tipps für Mobberinnen und Mobber, die aussteigen möchten
Die Rolle der «Unbeteiligten»
Oft existiert eine «stumme» Gruppe, deren Mitglieder sich so verhalten, als würden sie vom Cybermobbing nichts mitbekommen. Aufgrund ihrer Passivität bestärken sie die Täterinnen und Täter in ihrem Verhalten. Denn damit signalisieren sie den Mobberinnen und Mobbern, dass ihr feindseliges Benehmen akzeptiert wird.
MERKE:
Sie können als «unbeteiligte» Person unglaublich viel bewirken, indem Sie sich
an Vertrauenspersonen wenden, die wissen, was zu tun ist. Sie können damit Leben retten!
Wie können sich Opfer wehren?
MERKE:
Die Erfahrung zeigt: Sobald die Polizei involviert ist, hört das Cybermobbing in den allermeisten Fällen auf.
Gut zu wissen: Was Recht ist!
Ein explizites Gesetz in Bezug auf Cybermobbing gibt es in der Schweiz wie auch in Deutschland (noch) nicht. Allerdings existieren zahlreiche andere Bestimmungen des Strafgesetzbuchs, durch welche Cybermobbing hart bestraft werden kann.
So zum Beispiel:
AUFGABE 1
Schauen Sie sich den Film zum Thema Cybermobbing an. Im Kurzfilm «Er liked mich, sie liked mich nicht» werden die Sonnen- sowie die Schattenseite des Internets aufgezeigt.
Erstellen Sie auf OneNote eine Tabelle mit der Pros und Contras.
AUFGABE 2
Schauen Sie sich den Kurzfilm über den Rethink-Button an und lösen Sie hier das dazu erstellte Quiz.
AUFGABE 3
Beschreiben Sie in OneNote die fünf wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Cybermobbing.
© Martin Geiser, Brückenangebot Langenthal - 2024